Sonntag, 10. Oktober 2010

Floræ und Faunæ


 Ein weiterer Morgen, an dem ich nicht glauben konnte, wie sonnig es war und dass ich schon wieder unnötiger Weise eine Jacke angezogen habe. Und einen Pullover. In der Tat erlebe ich ausgerechnet im verregneten England einen zweiten Sommer oder schlichtweg einen güldenen Oktober, aber wie man es auch nennt, es ist wunderbar; das heißt nämlich, dass ich nicht bis zum Frühling warten muss, bis ich schöne Bilder von Cambridge machen kann ^^,
 Das ist nämlich ohnehin das Schönste bisher (fast): Ich habe mich endlich entschieden: Meine erste DSLT wird eine Sony Alpha 55 sein. Oder eine 33, falls der Preisunterschied groß genug ist :) Ich muss nur noch einen guten Händler finden, dann wird mein Hobby Photographie auf eine gänzlich neue Ebene gehoben, hoffentlich (zumindest dachte ich immer, dass gute Technik Talent größtenteils ersetzen kann).


 Aber es sind nicht nur Kamera-Reviews, welche meinen Tag füllen, nein, es gibt auch ein rl (real life) irgendwo da draußen. Und mit welcher rudimentären Gewalt diese zuschlagen kann, habe ich heute bei einer kleinen Wanderung mit Erasmusstudenten erfahren. Genauer: Christine hat die rudimentäre Gewalt abbekommen, ich habe nur am Modell gelernt. Nämlich, dass: Auch wenn die Kuh süße, große Augen hat und direkt auf dich zukommt, als wolle sie von dir gestreichelt werden und sie eigentlich an Menschen gewöhnt sein müsste, weil sie an einem hochfrequentierten Weg grast und überhaupt: Sie ist stärker. Und manchmal will sie dich einfach aus dem Weg haben. Keiner von uns sah das kommen, aber mit der Kuh war echt nicht zu spaßen. Und plötzlich sind die Großstadtkinder verwirrt und hilflos. Was macht man, wenn man von einer Kuh angegriffen wird? Naja, Christine hat den Apfel aus ihrer Hand geworfen und ist so ruhig es ging hinter ein Tor geflohen. Die Kuh folgte. Thomas machte Photos. Hilfsam. Christine war am Tor gefangen, weil das Tier jenes nun zu bewachen schien. Es gab kein vorbeikommen. Eine ältere Dame und ihre äußerst teuer aussehende Nikon-DSLR haben das zu spüren bekommen. Beide landeten im Matsch. Ein netter Mann, der am Tor stand, half ihr auf, während ich versuchte, das sture Biest abzulenken und in meine Richtung zu bewegen. Leider ohne Erfolg. Die gespannte Situation hatte aber keine weiteren aversiven Konsequenzen, Christine konnte sich hinter dem Tier vorbeischleichen, welches nun einfach nur dastand, die ältere Frau gar nicht weiter beachtete, als diese nun ziemlich gelassen und britisch selbstironisch ihre befleckte Kamera wegpackte und mit ihrem verdreckten Strumpf in den verdreckten Schuh schlüpfte. Alles so plötzlich.











Rechts im Bild: Sweep.


 Ach ja, und ich habe mich heute beim Rudern eingetragen und war auf dem Wasser. Sweep. Ungewohnt, aber auch schön. Muss jetzt leider los, daher keine weiteren Ausführungen. Selbst in diesem Blog markiert die Kuh ihr Revier. Aber ich wollte mal einen Gruß an meine Lieben schicken, immer, wenn ich hier schreibe, denke ich an euch (natürlich), aber oft auch, wenn ich nicht schreibe. :-*

3 Kommentare:

  1. Das war keine Kuh, das war ein Bulle. Dieser Sachverhalt erklärt so einiges... Arme Stadtkinder... ;-)

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  2. Oh, das erklärt in der Tat einiges, danke :) Hätte auch mal genauer auf die Photos schauen können :D

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  3. Erik war dankbar, dass jemand vor ihm auf diesen eIndeutigen Fehler hingewiesen hatte.
    Den traurigen Rest des Tages fragte er sich noch ob Landshut wirklich als Großstadt durchgehe.

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