Freitag, 5. November 2010

Jubilee

 Da steckt das Jubeln schon fast drin: Mein Blog feiert sein einmonatiges Jubiläum!
Ein großes Dankeschön an alle Leser, es bedeutet mir viel mich unvergessen zu wissen! Und da nicht nur Psychologen Statistiken lieben, wollte ich meine mit euch teilen: Wenn man meine eigenen Aufrufe mit dem Subtraktionsverfahren extrahiert, bleiben 745 Aufrufe aus aller Welt (das macht 24 am Tag). Ich weiß ja nicht, wie reliabel die Länderangaben sind, aber die Verteilung gestaltet sich wie folgt:

 1. Deutschland - 469
 2. USA - 218
 3. Niederlande - 26 (danke Jessi!)
 4. Singapur - 9
 5. Schweden - 7 (das war Wille!)
 6. Italien - 4 (Ale, auch wenn du kein Deutsch kannst, das geht noch besser! ;D)
 7. Belgien - 3
 8. Vereinigtes Königreich - 3
 9. Spanien - 2
 10. Luxembourg - 2
 11. Österreich - 1
 12. Russische Föderation - 1

Also von wem die letzten drei sind, kann ich mir nicht erklären :)

Schließlich für die Geeks - Aufrufanteile nach Betriebssystem und Browser:
 1. Windows - 56%
 2. Other Unix - 19% (Linux, oder?)
 3. Macintosh - 13%
 4. iPhone - 10% (danke Atti!)

und

 1. Firefox - 65%
 2. Safari - 21%
 3. Internet Explorer - 8%
 4. Chrome - 2%
 5. Opera - 1%
 6. Mobile - <1% (nämlich genau ein Aufruf)

Also, ich glaube Graphen spare ich mir und die SPSS-Auswertung, nur noch so viel: Die range zwischen dem meistbesuchten Tag (das war der Tag der Gründung; 64 Aufrufe) und dem am wenigsten besuchten Tag (der Sonntag danach; 13 Aufrufe) beträgt 51. Ohne diesen Eintrag 8823 Wörter, 118 Bilder.

Mittwoch, 3. November 2010

Meta-Analyse eines Monats

Erasmus begann schon vor dem Abflug.
 Aus dem Loch ausziehen, in dem man drei Jahre gewohnt hat. Überrascht sein, wie schwer es einem fällt bei der Zimmerübergabe. Die großartige Hilfe von Jacqueline erfahren und versuchen, die Mikrowelle über Hunderttausend loszuwerden. Was nicht geklappt hat, da sie gestohlen wurde :) Zu Wilhelm umziehen und die letzten Vorbereitungen zum tausendsten Mal treffen. Nur zwei Stunden schlafen, in einen Traum aufwachen. Im Nieselregen mit einem Rucksack und zwei ungewogenen Koffern zur Bushaltestelle. Im strömenden Regen zum Flugzeug.

 Schließlich im Nebel aus dem Flugzeug. Auf britischen Boden. Im Sonnenschein in Cambridge ankommen. Ankommen! Aussteigen, das Empfangskomitee begrüßen, das aus einem christlichen Mädchen besteht, das Stadtkarten und Tipps verteilt. Smalltalk mit dem britischen Taxifahrer. Auf Englisch! Zur Porter's Lodge. Einziehen. Das Zimmer ist noch kleiner, als in Trier. Aber es ist meins und es ist in einem wunderschönen roten Backsteinbau! Auspacken. Überall achtzehnjährige Kinder mit Kisten schleppenden Eltern. Bewegung. Die Bar, so viele Namen, Fächer und Heimatstädte. Gown kaufen, Handykarte holen, umsehen. Die erste Party und gleich der erste internationale Punkt. Morgens alleine zum Zimmer zurückfinden. Glücklich einschlafen.
- Die ersten 24 Stunden.

 Katerfrühstück, Jo White kennenlernen, Bier mit der College-Familie zu Mittag, Stadtführung mit dem College-Dad, spinning some books, alleine auf Erkundsungstour. Dinner. Diverse Willkommensreden. Bei einer wird ein Kondom über eine erigierte Karotte gezogen; safety and welfare. Cam Pub Quiz. So müde...

 College-Account einrichten. Papierkram. Treffen mit der Tutorin. In Massenabfertigung beim Arzt registrieren. Stundenplan erstellen. Weitere Willkommensreden, aber keine weitere Karotten. Abends zum Matriculation Dinner in der Gown. Meinen Director of Studies kennenlernen. Haile kennenlernen, vier köstliche Gänge und Wein. So müde...

  Morgens Matrikulationsphoto in den Gowns. An Cambridges Ende stoßen und einzigartige Bilder schießen. Sports Day und Daniel  kennenlernen. Heim, Blog einrichten und so müde...

  Die erste Vorlesung und das PPS-Dinner bei Sarah. Gesellschaften, Gratisproben und Poster Sale. Kirchen und Blog, BBQ mit Lisanne und schon wieder so müde. Im ernst, um zehn ins Bett!

 Offizieller Uni-Start und Treffen mit dem Director of Studies. Englisches Bankkonto eröffnen, durch die Straßen streunen und Abends zur Kneipen-Tour - natürlich verkleidet. Diesmal wenigstens bis ein Uhr Party machen :)

  Um 300pm aufstehen und erstmal wieder klarkommen. Zum ersten Mal mit Mama telefonieren. Und schon ist es wieder Zeit für Party: der College-Bop in Schuluniform. Schlaf finden um halb vier.
- Die erste Woche.

 Ihr seht, wir zoomen kontinuierlich raus. Nur noch ein paar relativ ungeordnete Impressionen:
Punting auf der Cam, Skype mit Wille (das erste Mal gleich 4 Stunden), Kaufentscheidung zur Sony DSLT alpha 55, Ruder-BBQ und das erste Mal wieder auf dem Wasser, seitdem mehrmals die Woche Rudern im 8er, meistens um sieben Uhr morgens (-_-) aber der Sonnenaufgang auf der Cam...die Wanderung mit den Erasmus-Leuten zum Orchard, britisch Scones, Christine, der Angriff des hitzblütigen Bullen, der nächtliche Spaziergang mit Lisanne durch die Stadt, der Anchor, jeden Morgen Sonnenschein, Claudias Tee, Isas und Jacquelines Kalender, mit Christian Ruderklamotten im T.K. Maxx kaufen, True Blood Season 3 und Samurai Champloo, immer wieder dieser Blog, die Sony im John Lewis in den Händen halten, die monströse Universitätsbibliothek und die erste Stunde bis zum ersten gefundenen Buch, die Pracht der Kings College Chapel, die hitzigen Debatten in der Union, meistens mit Haile, Lisanne und Christian, die Debate-Workshops und sich Blamieren bei dem Versuch auf Englisch gegen Muttersprachler zu argumentieren, so oft einkaufen im gleichen Sainsbury's, so oft Äpfel, Birnen, Bagel, Muffins und Käse, später so oft Ramen, Gemüse und alle Biscuits dieser Welt, einmal irrtümlicher Weise auch Soft Cod Roes, die ganzen Erasmusunternehmungen: Eagle, Hausparty, London etc, ein nimmerendendes Halloween und das Mädel, das dem Penny erliegt, das Mahal und das Mallorca-Potential der Engländer, das Fez und der erste britische Punkt, das Bourdieu-Seminar, das mir definitv zu hoch war, ein blauer Schnurrbart, vier Menschen, die mich im Fez auf dem Weg zum Klo küssen, Marius Besuch, die ersten Supervisions, Fresher's Flu, die ganzen asiatischen Touristen, die mir immer vor der Corpus Clock im Weg stehen, während sie diese photographieren und rätseln (man muss aber auch zugeben, die Uhr ist ziemlich cool: nicht nur dass die Hemmung Chronophage heißt, sondern dass sie auch vom Erfinder des Wasserkochers stammt, dass sie mit 24 Karat Gold verkleidet ist und nur alle 5 Minuten korrekt geht, dass sie mehr als 1.000.000 Euro gekostet hat und komplett mechanisch ist, dass in den 5 Jahren Entwicklungszeit über 200 Leute an ihr mitgeschaffen haben und sie sechs neue Patent-Erfindungen hervorgebracht hat und so weiter und so fort...). Ach, enden wir einfach mit dieser Uhr, da sie mit ihrer Zeit fressenden Metapher so gut meine Unruhe beschreibt, die mich beschleicht, wenn ich daran denke, dass schon ein Monat vergangen ist. Doch kann ich nicht aufhören zu lächeln, wie ich hier schreibe, es wieder lese und nachfühle, was alles in dieser kurzen Zeit passiert ist. Danke.

Dienstag, 2. November 2010

Abschminken...

 ...kann man sich einiges, aber nicht das Billigblut von Sainsbury's.
 Macht euch auf einen langen Eintrag gefasst, denn es war das längste Wochenende bislang (npi)! [Anmerkung des Autors: gemeint ist ein "normales", also außercambrigienses Wochenende von Freitag bis Sonntag]

 Freitag: Halloween war zwar t-2, aber wir haben es trotzdem in coolen und gruseligen Maskierungen krachen lassen. Ich habe zum großen Vorglühen in mein winziges Zimmer geladen und die Massen folgten meinem Ruf; oder besser: Lisanne, Christine, Jo, Madeleine und Thomas spielen teils auf dem Boden sitzend Ring of Fire mit Cidre und Kir Royale zu The Horrors und Rob Zombie. Trinken aus Halloween-Plastikbechern! Und stolpern mit roten Bäckchen richtung Fez (Club), da der ursprünglich geplante Bop in der Bar vom Dean verboten wurde. Dort warteten eine VIP-Lounge und Cocktails zum halben Preis. Es war ein guter Abend; nach Rücksprache mit der Erasmus-Punktevergabe-Kommission kann ich vielleicht im nächsten Eintrag den Erwerb von vier britischen Punkten bestätigen. Um ein Uhr heim. Ach ja, Bilder...es gibt schon ein paar, aber auf den meisten ist zu wenig drauf oder sie sind verwackelt. Hab jetzt mal eins aus Kates facebook-Album geklaut (sorry Kate!), damit ihr Lisanne und mich (und Kate) im Fez in Aktion sehen könnt.


 Samstag: Noch mehr Halloween! Aber diesmal in Form einer Formal Hall im Pembroke College (könnt ihr euch vorstellen wie das Matriculation Dinner: viele Gänge, viel Besteck und viel Wein). Das Besondere an dieser war, dass nur Studenten (und natürlich KellnerInnen) anwesend waren und alle verkleidet sein mussten. Mein Kostüm hielt sich in Kreativität und Oppulenz leider sehr in Grenzen, was aber daran lag, dass ich zu spät vom Rudern heimkam, weil ich noch einkaufen war - Samstag Abend = schlechte Idee...in der Konsequenz hieß das für mich: in zwei Minuten Christines schwarzen Lidschatten (mit Glitzer!) in gewohnter Manier auf dem Gesicht verteilen, hier und da ein paar Tropfen Kunstblut vergießen und das Glas Rotwein exen. Là! Das Ergebnis seht ihr neben der Schwedin Ebba aus Stockholm (entschuldigt übrigens bitte die schlechte Qualität der meisten Bilder heute; z.T. hatte ich keine Zeit, schlechtes Licht oder - wie hier - vergessen den ISO-Wert von 1600 wieder rauszunehmen).
  Die Mädels haben sich da schon mehr Mühe gegeben, wie ich finde: nochmal Ebba (mit Maske) und Dita - aus Deutschland - mit Hut.
Das Dinner war angenehm, es wurde viel geredet und gelacht, daher wenig gegessen, doch bei drei köstlichen Gängen wurde man dennoch gut satt.

Das Dessert erwies sich selbt bei einem außergewöhnlichen Abend wie diesem als denkwürdig; die Gruppe zu meiner Rechten, von der ich aber niemanden kannte, spielte das lustige Spiel, von dem ich euch schon beim Mahal berichtete: Save the Queen. Ich habe euch auch von den Auswirkungen erzählt. Nun stellt euch vor, was eine Flasche Wein in rascher pulsatiler Einnahme, nein, Zufuhr, bei dem zierlichen Mädchen, das rechts neben mir saß, bewirken sollte. So einiges! Als ich sie antippte, um zu fragen, ob sie okay sei, übergab sie sich in ihren Teller. Als ihr der Sitznachbar auf ihrer anderen Seite Wasser geben wollte, übergab sich sich auf ihn. Als dieser mit anderen Freunden versuchte, sie hinauszutragen, übergab sie sich über auf sich selbst. Sie war bewusstlos. An dieser Stelle kann man nachvollziehen, warum "Pennying" verbannt wurde. Wenn sie Glück hat, musste sie nicht ins Krankenhaus und niemand hat von dem Trinkspiel erfahren. Bis auf einen Kater und einer erlernten Geschmacksaversion keine negativen Konsquenzen. Falls das mit dem Trinkspiel dem Dean zu Ohren kommt, wird sie für alle Formal Halls in diesem Jahr gesperrt. Und falls sie ins Krankenhaus musste, dürfte sie sogar mit einem Hausverbot belegt werden, welches vorsieht, dass sie jeden Abend um 10pm im Bett ist, was kontrolliert werden würde. Der Appetit war mir vergangen und ich saß die Zeit aus, bis die anderen ihren Kaffee ausgetrunken hatten. Das arme Mädchen...aber sie war bald vergessen, als wir den Abend in der Pembroke College-Bar bei verantwortungsvollem Trinken ausklingen ließen.

 Sonntag: London. Ein ganzer Tag in London. Im vergangenen Monat in Cambridge hat sich ja immer persistenter der Gedanke eingeschlichen, dass es in dem kleinen Städchen alles gäbe, dass man doch nicht so häufig nach London fahren würde, und zugegeben, es mangelt Cambridge an nichts (v.a. wenn man bedenkt, dass es sich um eine Stadt in der Größenordnung von Trier handelt), aber das maßlose Plus gibt es nur in einer Weltmetropole wie London. Zum Anfang:
 Acht Erasmus-Studenten, darunter auch der Protagonist, trafen sich unverschämt früh am Sonntag morgen um zwanzig nach acht am abgelegenen Zugbahnhof von Cambridge. Stichprobenzusammensetzung: Lisanne, Daniel, Stefan und Thomas aus Deutschland, Noelia und Vanessa aus Spanien, Enrica aus Italien und Ki aus Südkorea (aber die letzten Jahre in Stuttgart studiert). Im Bus und später im Zug richtung Hauptstadt lernte man sich in der Gruppe und im Zwiegespräch kennen. Enrica und mich verband Italien und italienisches Fluchen, Ki Architektur und Photographie, Vanessa so allerhand, was überraschte, weil wir uns beim ersten Treffen sehr schwer getan haben...die zwei Deutschen Kerls blieben viel unter sich und unterhielten sich fortlaufend auf Deutsch, was ihnen den Kosenamen "German Twins" einbrachte.

 In London eingetroffen, gestaltete sich die Ankunft etwas schleppend, da die Interessen anfangs divergierten. Als wir aber einen gemeinsamen Nenner gefunden hatten, Camden Town!, und uns darüber einig waren, wie wir zu Fuß da hinfinden würden, war es nur noch schön. Es nieselte zwar, aber zusammen mit dem herbstlichen Laub ergab sich ein authentisches London-Gefühl. In Sepia ;) Das erste was man sieht, wenn man King's Cross verlässt, ist der wunderschöne viktorianische Bahnhof St Pancras, siehe oben.

 Ich kaufte mir endlich den Nietengürtel auf dem Camden Market, was ich beim letzten Mal versäumt hatte, und auch in den Stables wurde ich wieder fündig (ein Schottenstrick, der aussieht wie ein Norwegenstrick), aber die Verkäuferin hat sich nicht an mich erinnert, obwohl ich damals im März ca. 3 Stunden in ihrem kleinen Laden verbracht hatte. Und ich dachte, wir hätte eine Verbindung...
 Ein kleines Abenteuer für sich war der Szeneladen Cyberdog, in dem es alles gibt, was das Raver-Herz höher schlagen lässt: fluoreszierende T-Shirts, Electronica-Compilations, Dildos und diese coolen Disketten-Taschen! Dazu Neonröhren- und Robo-Deko, knapp-da-rave bekleidete MitarbeiterInnen und TänzerInnen an Stangen und in Käfigen. Das Konzept wird sich durchsetzen. Auch im Aldi. Bald, ihr werdet es sehen.
 Die nächste Hürde - U-Bahn. Tageskarte oder Oyster-Card, Aufzug oder Stiegen, Ein- oder Aussteigen??? Wir haben uns verloren. Und wieder gefunden. Ein Bild der sich Freunden im Lift:


 Verrücktes Erasmus-Volk. Nächstes Ziel: Tate Modern! Beim Besuch mit Jessi fand ich das Tate ja nicht so grandios und auch an diesem Tag war es komplett überfüllt, aber diesmal war ich im richtigen Stockwerk. States of Flux und Engergy and Process im fünften Stock (der beim letzten Mal leider geschlossen war) boten Kunst so cool wie die Namen der Ausstellungen. Ich fühlte mich so beschwingt, da ich Werke, von denen ich schon lange vergessen hatte, dass ich sie sehen wollte, wie selbstverständlich nah und unmittelbar zu Gesicht bekam: Die optischen Herausforderungen von Bridget Riley, von denen ich als Kind nie glauben konnte, dass sie wirklich per Hand gemalt waren, die brachial-subtile Skulptur Trip Hammer von Richard Serra, so intelligent, ebenso wie die geritzten Leinwände von Fontana, ich hoffe, der Mann hatte Humor. Denn wenn Texte über sein "Spatial Concept" Waiting wie folgt lauten, dann ist es aus mit der Kunst (^_^)
Also: "In 1959, Fontana began to cut the canvas, with dramatic perfection. These cuts (or tagli) were carefully pre-meditated but executed in an instant. Like the holes in some of his other canvases, they have the effect of drawing he viewer into space. In some, however, the punctures erupt from the surface carrying the force of the gesture towards the viewer in a way that is at once energetic and threatening [Anm. des Autors: threatening your mum, maybe]. Although these actions have often been seen as violent, Fontana claimed 'I have constructed, not destroyed'." - Tate Modern

Seine Kunst ist schlau, keine Frage, aber einen größeren Scheiß hätte ich mir nicht aus den Fingern saugen können (und das will was heißen). No offense. Lasst die Bilder sprechen!

 Was aussieht, wie eine Kameratest- vorlage, ist in Wirklichkeit die Op-Art von Bridget Riley; Fall (1964)
 Trip Hammer (1988) von Richard Serra. Seitdem ich das Teil in einer Doku auf arte gesehen habe, sind sicher schon 10 Jahre vergangen.







Claft.
 Ich möchte euch noch ein paar kleine Bilder zeigen, die euch hoffentlich zusätzlich ins Tate Modern locken. Flüge sind günstig und Cambridge um die Ecke. Und der Thomi in Cambridge. In einer dunklen Kammer bei dem Versuch prämeditative, doch dramatische Schlitze in Leinwand zu schlagen. Nein, aber jetzt mal ohne jeden Sarkasmus: der Schnitt ist wirklich perfekt (soweit ich das beurteilen kann) und die Aussage dahinter beeindruckend.















 Ach ja, ich vergaß zu sagen: Im Tate haben wir uns getrennt, sodass jeder nach Lust und Laune durch die Kunstwelt streunen konnte. Ein Werk haben wir uns aber alle gemeinsam angesehen, gleich zu Beginn: Sunflower Seeds by Ai Weiwei. Zuerst das Bild, dann die Erklärung.


 Über 100.000.000 Sonnenblumenkerne. Aus Porzelan! Handgefertigt Made in China. Wirft viele Fragen auf und stößt große Gedanken an. Ähnlich wie Fontana, nur teurer.
 Früher konnte man die Skulptur begehen und mit ihr interagieren, aber der entstandene Staub war zu (lebens-)gefährlich, daher haben sie das bleiben lassen. Schade. Hätte gerne ein Souvenir mitgenommen. Man konnte auch Fragen an den Künstler richten, indem man ein Video per Webcam aufnahm und ins Internet lud. Natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen, Ai (wir sind schon per "du") zu fragen, ob ich einen Sonnenblumenkern haben könnte. Stehlen wär ja unhöflich und illegal. You wouldn't steal a car, right? Das Video dürfte übermorgen online kommen. Bin gespannt auf die Antwort ^^,


 Wir sind bald durch. Nach dem Tate ein Spaziergang an der Thames mit Snack; Blick auf London Eye und Westminster. Mit der U-Bahn über eine halbe Stunde in den hohen Norden von England, kurz vor die Grenzen von Zone 4, Neasden Temple. Für ein Gefühl für die Fläche von London: das wären drei Stunden zu Fuß (14km, ca. ein Viertel des Durchmessers der Stadt). Ein beschauliche Wohnsiedlung mit sehr vielen Indern und dem Wembley-Stadion in der Nähe. Von der U-Bahn-Station noch fast 2 km zu Fuß bis zum Hindu-Tempel. Im Eilmarsch, damit ich noch rechtzeitig die anderen bei King's Cross treffen könnte. Überraschend klein der Tempel, wenn man bedenkt, dass er der zweitgrößte außerhalb Indiens ist. Und ich kam leider zu irgendeinem Fest, viele Leute, viele Zelte, schlechte Photos. Eins, das halbwegs scharf ist:
















 Und im Eilmarsch zurück zu Station, dann King's Cross. Just in time.


 Mmmh, London...


Kunst?