Donnerstag, 24. März 2011

Zeiten des Umbruchs

 Wegen Webspace-Mangels ist dieser kleine Blog hier umgezogen nach http://stillmindthegap.blogspot.com/
 Der Edinburgh-Artikel wartet schon auf euch!

 Due to a lack of webspace this little blog has moved to http://stillmindthegap.blogspot.com/
 The Edinburgh-entry is already waiting for you!

Mittwoch, 23. März 2011

Edinburgh - This Article is a Stub

 I was halfway through my new story about the amazing Erasmus-Edinburgh-End-of-Term-Trip, but then google told me to fuck off and buy new webspace... hmm, I will need to create a new account to get some more space for my gillion trillions of pictures and videos. Sorry for the delay! Enjoy Dolly!

Dienstag, 15. März 2011

Queueing

 Jeder weiß: Briten lieben Schlangestehen. Auf Englisch "queueing". Auffallend ist dabei nicht nur die Anzahl der Vokale in diesem Verb, sondern auch, dass sie alle selbst in einer Reihe stehen. Fünf an der Zahl. http://xkcd.com/853/

 Wozu der ganze Vorspann mit dem Schlangestehen?  Nun, heute stand ich in der längsten Schlange, die ich jemals gesehen habe. Zum Glück musste ich mich nicht hinten anstellen. Wie unbeschreiblich lang sie wirklich war und warum ich gut zwei Drittel von ihr nicht erdulden musste, seht ihr in unserem heutigen Videobeitrag:



 So gerne die Briten auch in queuen, so tun sie es doch niemals ohne Grund. Ich für meinen Teil wusste von dem Grund gar nicht bis heute Mittag. Beim Mittagessen mit Ioanna, Christian und Lisanne erfuhr ich von dem Vortrag des weltberühmten Julian Assange in der Cambridge Union Society. Auf ihrer Webseite schreibt die CUS: "Julian Assange is the founder and face of WikiLeaks, a whistleblower website with the stated purpose of creating open governments. He has published material about Guantanamo Bay procedures as well as the Iraq War Logs, Afghan War Diary and US Embassy Cables, much of which was classified material. Assange received the Amnesty International Media Award in 2009 for publishing material about extrajudicial killings in Kenya, and was the Readers' Choice for Time Magazine's 2010 Person of the Year."

 Für diejenigen, die immer noch nicht wissen, von wem die Rede ist (npi), das ist der junge, weißhaarige Mann im TV, der wegen der Anklage auf Vergewaltigung nach Schweden ausgeliefert werden sollte. Nun, er hat Berufung eingelegt, ist auf Kaution in Großbritannien und heute stand er bei uns auf dem Parkett.

 Recht passend, dass ein Mann, der geheim(gehalten)e Daten veröffentlich, in der Union spricht, welche 1815 gegründet wurde, um eine Plattform zu bieten über ALLES reden zu können. Ihr erinnert euch an die Islam- und Porno-Debatten. Jede Frage kann gestellt und debattiert werden. That's the spirit! Ich bin ein Freund von keinen Tabus.

 Ironischer Weise hingen überall diese Zettel, welche uns das Aufzeichnen der Rede in jeglicher Form strengstens verboten. Keine Informationen nach draußen? Überall Security, die Taschen wurden durchsucht, keine Kameras, keine Getränke, Handys aus. Nicht nur die Union-Membership-Card, sondern auch zusätzlich eine andere Form der Identifizierung. Dennoch gaben sich viele Leute die 90 Minuten und mehr Anstehen, viele kamen vermutlich gar nicht rein. Am Ende des Videos treffe ich Ioanna, die mir von der Rede erzählt hatte. Unauffällig bin ich plötzlich Teil der Schlange, kriege sogar einen gar nicht so schlechten Platz auf der Tribüne. Leider keine Photos von der Rede selbst, ich wollte nicht am nächsten Tag tot in der Gosse aufgefunden werden.

Doch was hat der Mann letztendlich gesagt? Privatisierung von Zensur, manche Konzerne mächtiger als manche Regierungen, Revolutionen über facebook, Informationsfluss, Informations-Leak. Interessant, aber mein Hauptaugenmerk lag auf meiner Nase. Es war völlig still im Saal und Julian sprach selbst relativ leise. Ich habe seit einigen Tagen Schnupfen und die Nase ist zu. Ich bin der Typ, der neben dir sitzt und schwer atmet. Ganz langsam. Gequält. Pfeifend. Wenn die Leute applaudieren, zieht er die Nase hoch, dann geht's für ein paar Minuten besser, aber schließlich hört man ihn wieder. Er atmet durch den Mund, aber auch das hört man. Ob er wohl Freunde hat? Man weiß es nicht. Hoffentlich ist die Rede bald vorüber...

 Es gab Standing Ovations für den geborenen Australier. Zum Glück weinte keiner wie damals bei Zimbardo; das war vielleicht peinlich... Ich blieb sitzen. Ich weiß nicht, ob er die Ovationen verdient hat oder nicht. Zu großer Politik kann ich nichts sagen und ich behaupte, das kann niemand. Daher bleibe ich sitzen. Mich interessiert viel eher, wie ich die 1100 überschüssigen Worte aus meinem Essay loswerde, jedes davon so schwer erarbeitet. Wobei ich schon fast 500 ziemlich leichten Herzens gehen lassen konnte. Bleibt noch das Problem mit dem Umziehen, wenn ich doch am Freitag in der Früh schon nach Edinbrurgh fahre. Das wird wieder ein Mammut-Eintrag werden über das schottische Städtchen.

 Ich habe so schöne Photos vom Wochenende, vom Vintage-Fair und dem Punten (eines davon sogar bei einer Photo-Challenge auf dpreview.com eingereicht), aber ich komme nie dazu, sie hier zu zeigen... im nächsten Eintrag dann, ne!?

"Hier ist nun die Wahrheit, die sie frei machen wird. (...) Und angesichts dieses Gefühls Segensworte zu sprechen für die Profite und Propheten der Wahrheit, für die Befreier und Märtyrer der Wahrheit, für die Voltaires, Galileos und Principias der Wahrheit, für die Gutenbergs, Marconis und Internets der Wahrheit, für die Serienmörder der Täuschung, jene brutalen, getriebenen und besessenen Bergleute der Wirklichkeit, die jedes vermoderte Gebäude zerschmettern, zerschmettern, zerschmettern, bis alles in Ruinen liegt, für die Saat des Neuen." Julian Assange, letzter Eintrag in seinem Blog iq.org, 29. August 2007 - gefunden auf sueddeutsche.de

Montag, 14. März 2011

It All Began with a Mysterious Black Car.

 Just when his blog was about to become a bit flat and reptetive, all talking about the delightful life in Cambridge and how his photography was getting more sophisticated every day, something remarkable happened.

 It all began with a mysterious black car.

 It was parking in front of his beloveth College on a sunny yet chilly day, an automobile of old and heavy elegance, when he was on his way to the grocery store. He stopped for a swift picture, just noticing the steering wheel oddly misplaced in front of the left seat. Could it be that this vehicle of old which looked so British with its long bonnet and shiny, chrome-plated radiator grille was, in fact, continental? But soon he remembered his task that led him to this unexpected encounter with the past in the first place and wended his way toward's Sainsbury's.
 When he came back with two orange plastic bags full of bread, wine and a couple of sweets, Thomas saw the car now accompanied by a friendly looking police officer, who himself took pictures of the car and notes into a little black booklet.
 After lunch Thomas decided to do some housework and check his incoming mail. Amongst others he had received a letter from his library reminding him of a book that was due that day. So he jolly grabbed the heavy tome and was just about to leave the college gates when he ran into a jostling crowd. He stopped and raised himself to tiptoes, just to catch a glance of what might have attracted that many people. He saw expensive dark cars and grimly looking men obstructing the entrance to Corpus Christi. "Sorry, but what's happening?", asked Thomas an older man standing on a post enabling him to get a better overview of the situation. "Over there, that is Prince Charles. That's what's happening!"






Freitag, 11. März 2011

Karlsson auf dem Dach

 Gestern: Nach einem 10-Stunden-Schreibmarathon der Aufsatz mit 6114 Worten überraschend lang. Nach drei Stunden Schlaf, nämlich von 7am bis 10am, überraschend wach in der Vorlesung über Single Parent Families von Frau Prof. Golombok. Nach einem Mittagssnack in Form eines Spiegeleis mit Butterbrot und Paprika überraschend satt. Nach zehn Minuten Aufräumen überraschend übersichtilich im kleinen Kämmerchen. Nach fünf Minuten Überlegen eine überraschend lange to do-Liste. Ganz oben auf dem Zettel: über die Ferien hier bleiben. Brauch man da irgendwas für? 'nen Antrag oder so? Habe ich den Porter gefragt. Lustig, wie diese alten Herren immer sind, war seine Antwort "You're late." - "How late?" - "Well, today's the deadline". Puh...
  Aber ich habe immer so ein Glück! Fast. Als Frederik da war, hab ich beim Frühstück mein Handy im Emmanuel College auf dem Mensa-Tablett vergessen und mit in die Waschstraße abgegeben. Am nächsten Tag lag es in meinem pigeon hole. Letzteres, für die neueren Leser unter euch oder die mit schlechtem Gedächtnis (oder ich habe es noch nie erwähnt, keine Ahnung, ich muss euch aber eigentlich schon mal davon erzählt haben), ist eine Art Briefkasten, wo immer ausgeliehene DVDs zurückgegeben werden, man Chlamydien-Test-Aufforderungen vom NHS erhält oder eben verloren gegangene Handys wiederfindet...meinen Dank drückte ich mit Süßigkeiten in ihrem "pidge", wie die coolen Kids sagen (so cool, dass sie sogar das unangebrachte "d" im Wort ignorieren - true gangsta), aus.
 Aber eigentlich sollte es um Karlsson auf dem Dach gehen; mein Vater heißt Karl. Nach dem Antragsglück zur Wohnerlaubnisverlängerung stand der nächste Punkt an: Examsbestätigungsänderung vornehmen. Im Tutorial Office. Im "Bull"-Gebäude. Wo Julia wohnt. Die ich schon ewig besuchen gehen wollte.
 Sie war da und am Arbeiten (wie alle immer hier). BioNatSci. Nach einer schönen Unterhaltung zeigte sie mir ihre Dachterasse, die man durch ihr Fenster erreicht. Das Wetter war ohnehin so schön, ich hatte meine Kamera dabei, und wie vollendet war mein Glück daher! Panoramen noch und nöcher, HDR, Tauben auf Schornsteinen. Und auf dem Weg heim die Osterglocken... ich will Ostern heim! Sind ja nur ein paar Tage... Ryanair, bist du auch diesmal auf meiner Seite?
 Auf meiner Seite sind jedenfall viele Photos von diesem Tag! BAM!





 Rechts mein süßes rotes College und links unsere Freunde von Corpus Christi, deren Westfassade seit wenigen Tagen nicht mehr von einem Baugerüst verunschönt wird. Deutsch ist wahrlich die neologismierbarste Sprache :)


  Warum hat dieses unbearbeitete Bild so lebhafte Farben? Polarisationsfilter und Vivid-Colourscheme. Ich liebe die Mannigfaltigkeit der Schornsteine hier, auch wenn ich es schon 1000mal gesagt habe!


 Schön Flechten diagonal auf dem Bild ausrichten, mit einem hellen Fleck im rechten unteren Drittel schon ist es Kunst :D wenn das Bild jetzt noch scharf wäre...


  Das Bild mag ich von der Komposition her so gerne, leider hab ich es ein bisschen überbelichtet und auch die Linse stößt an ihre Grenzen...chromatische Aberrationen überall...

















  Manchmal sind die einfachsten Bilder die schönsten. Vielleicht das beste des Tages.


  Langsam werden die Bilder so, wie ich sie mir wünsche. Dieses hier erfüllt alle meine Kriterien.


 Bei dem letzten hier hat mir Bildbearbeitung den Arsch gerettet. Könnt ihr euch vorstellen, warum die ganzen Blumen hier vor meiner Tür von selbiger sich abwenden?

  Ich habe auch beschlossen, in Deutschland zu versuchen in einem Kameraladen zu arbeiten. Oder beim Saturn in der Kameraabteilung. Irgendwie muss ich dieses Energie kanalisieren...ich kann nicht immer nur euch mit meiner Obesession vollspamen. Außerdem muss das Geld für Equipment auch irgendwo herkommen...die X100 wird nicht günstig...so, zurück ins rl, heute Abend steht wieder formal hall an! Diesmal: St. John's.

xx , Thomas

Stella

 ...was a diver and she was always down.

 Heute habe ich meine ersten kleinen Nachtphotographie-Erfahrungen gesammelt. Es sind noch total stümperhafte Aufnahmen, aber ich wollte einfach mal ein bisschen mit Bulb-Belichtungszeit und Sternenspuren experiementieren. Die Bedingungen waren ok, nur wenig Wind, die Sterne sichtbar, wenn auch nicht strahlend über den ausgeleuchteten Gebäuden. Ich hätte eigenltich meinen Star8-Filter überziehen müssen ^^ naja, seht euch mal die drei Photos an, morgen folgt eine Geschichte von Thomasson auf dem Dach. In diesem Sinne, Gute Nacht! (Ach ja, und der geheime Zweck dieses Eintrags ist eigentlich, dass wenn ich mal ein berühmter Sternenphotograph bin, die ganzen Reporter diesen Eintrag ausgraben können, welcher dann den ganzen anderen Amateuren da draußen Mut machen wird ;D)




18mm
F3.5
10sec.
ISO 100


 



  Soweit eigentlich optimal belichtet, aber eigentlich auch ziemlich langweilig. Der Sternenhimmel war einfach zu schwach heute. Aber Photographie beiseite: da wohne ich! Happiness your name is Cambridge!




18mm
F3.5
135sec.
ISO 100






 Mein allererstes Bild mit Sternenspuren. So viel "dreht sich der Himmel" in 2,25 Minuten. Mit so hellen Objekten im Vordergrund ohne ND-Filter aber unmöglich ohne Überbelichtung hinzukriegen. Aber cool, Sternenspuren schon bei etwas über zwei Minuten! Das nächste Mal gehe ich für die vollen 30 Minuten! Schön Geek-Freude.



18mm
F3.5
6 sec.
ISO 100
Baum

Dienstag, 8. März 2011

Tight Schedule













 This is the story of a photo journey with a friend. Seven days, three cameras and thousands of pictures. The bigger the beast to tame the farther away you have to stand to see it in its entirety. Same here. Don't let yourself be confuzzled by the amount of images and words, it is a broad perspective.

 I should be writing my essay right now, but I tried and couldn't. There is still too much stuff left to digest, before I can go back to daily routine. These seven days were even denser, swifter and more stressful than the already quite extreme "normal" weeks before. I'm looking forward to one day in this week, where I can just lie in the sun, on my back, doing exactly nothing but being.

 Fangen wir vorne an: da der Zug von Stansted Verspätung hatte, wurde eine Notlösung noch nötiger. Frederik kam nämlich um 7pm in Cambridge an und um 7.30pm sollte die formal hall im Peterhouse College beginnen. Zuspätkommern wird der Einlass verwährt. In der halben Stunde sollten zwanzig Minuten Fußweg und das Umziehen in black tie untergebracht werden...hmm..."Nimm ein Taxi, ich zahl's dir! Sonst können wir den Abend gleich vergessen.". Selbst mit Taxi schafften wir es nur ganz knapp in der Zeit. An dieser Stelle einen Riesen-Dank an Stefan, der so flexibel sein Zimmer als Garderobe und Lagerraum zur Verfügung stellte!
 An diesem Abend sollte die Tradition des Fast Foods beginnen, welche die Woche über am Leben erhalten werden würde. Mozarella-Sticks mit BBQ-Sauce als Starter, einen Burger mit gigantischen Wedges als Hauptspeise und einem Schokoladen-Kuchen zum Nachtisch, der schon mehr Brownie als Kuchen war. Auch Fast Food indeed, da unser Kellner immer schon mit dem Abräumen beginnen wollte, bevor wir überhaupt mit der Hälfte des Ganges durch waren...

  Einen Abstecher in die Peterhouse Bar, dann aber schnell zu mir ins Zimmer; Frederik hatte literweise duty-free-AlkoholikaRRR gekauft. Die Massen folgten und irgendwie brachten wir es zustande, acht Leute in meinem Kämmerchen unterzubringen (zeitweise bis zu fünf auf dem Bett, der Rest stehend oder auf dem Schreibtisch sitzend). Zur Unfreude meiner Nachbarn, welche sich lautstark beschwerten.



  Ins Cindies schafften wir es nicht mehr ganz, aber es wurde für mich auch bald Zeit ins Bett zu gehen. Donnerstag stand wieder Rudern auf dem Plan; die Lent Bumps waren im vollen Gange.

 Frederik begleitete mich zum Bootshaus und machte dabei folgende großartige Photos:



 Damit ihr auch mal seht wie wir stolz unser Boot zu Wasser tragen ;) das ist das Schlimmste am Ganzen: unaufgewärmt dieses Baby aus dem Rücken in die Cam zu dippen...


 Oben: "Stroke-side hold 'em, bow-side in!"
Unten: Stern four (die hintere Hälfte vom Boot) beim Aufwärmen


Frederik scheint auch ein gutes Gespür für Tiere zu haben. Die folgenden Drei sind einfach der Hammer und sowas noch dazu in Cambridge.



 Beim Zurückkommen hatten wir diesmal leider kein Laub im Haar, wir haben den overbump nicht geschafft. Wir waren dennoch guter Dinge :)



 Und die süßen Kinder beim Spielen. Als hätten ihre Eltern beim Einkleiden an den Photographen gedacht.


 Als wir später noch im Grafton-Einkfaufszentrum waren, hat Frederik die hübsche Kassiererin um ein Photo gebeten. Ich muss das wirklich auch lernen. Auf Menschen zugehen und um Photos bitten, wenn man sie nicht unbemerkt ablichten kann. Sie war aber etwas schüchtern, wie man sieht...



 Heim, duschen, trockene Sachen anziehen, kurz was essen, weiter. Anzug für Frederik. Ohne Umschweife zu dem Geschäft, in dem schon Wilhelm fündig wurde: Charles Tyrwhitt - London. They seem to understand the needs of tall people. Ready for the formal in Pembroke College.

Does he look smart, or what? Die Umschlagmanschetten des Hemdes schauen genau zwei Finger breit unter dem Anzugärmel hervor, Kragen und Schultern sitzen perfekt. Wie angegossen. Nur meine Fliege hängt ein bisschen, weil wir keine Zeit mehr hatten, sie feinzujustieren. In seiner Rechten die dicke Canon mit F1.4er-Linse und in der Linken in der Weinflasche getarnt die Whiskey-Mische. Life sure was good.


  Anschließend Pembroke College-Bar mit Pool und der ersten einsetztenden Müdigkeit. Dennoch anschließend noch ins Vodka Revolutions, wo die Party Wendungen nahm, die nicht in einen Blog gehören. Big Drama! Aber eigentlich auch nicht der Rede wert.

   Zu Besuch: Erasmus-Mama Emma (rechts) hatte ihre Mama (Mitte) und Schwester Sarah (links) zu Besuch. Ich saß während der formal hall neben letzterer, weshalb ich auch gut satt wurde: sie mochte nämlich keinen Fisch (Starter), kein Lamm (Huaptgang) und den Nachtisch auch nicht so recht (wieder Schokokuchen, diesmal aber mit Minzeis). Die Schuhe - superirisch.

 Freitag hieß es ausschlafen und nach dem Frühstück zur Mittagszeit ins Knochenmuseum. Hier muss ich mit Bitterkeit verkünden, dass alle meine Bilder vom Freitag einem Datenverlust aufgrund von Strommangel zum Opfer fielen. Es waren viele gute dabei, z.B. jenes, auf dem Frederik auf dem Boden des Zoology Museum liegend ein riesiges prähistorisches Hirschgeweih ablichtete. Sorry Fred, kein neues Profilbild für dich.
 Davon, dass ich aber tatsächlich da war, zeugt folgendes Bild:


 Und von den fiesen Schöpfungen der Natur zeugen folgende:







 Wir schauten uns noch ein paar Colleges an und knippsten vor uns hin (v.a. King's und St. John's), bevor wir Abends mit ein paar Mädels (Anne mit Freundin aus Berlin, Christine und Dita) aus Deutschland (über Umwege) ins Eagle gingen. Wo man mir übrigens um Punkt 10pm das Essen verweigerte, da die Küche um 10pm schlösse. Wie deutsch ist das denn? Ich habe ihnen meine Fanschaft gekündigt. Keine Bilder!

Der ruhige Abend war nötig, da ich am nächten Morgen wieder auf Wasser musste. Ausgeschlafen wie nie, aber dennoch etwas erschöpft, hatte ich kein gutes Gefühl für das Rennen. Unser Coach Alex betonte zudem, dass wir heute alles geben müssten, da Downing es uns wirklich nicht leicht machen würden. Als der Startschuss aber gefallen war und der Rennlärm wie aus dem nichts - zusätzlich zu dem Wasser aus der Cam - auf mich einprasselte, war ich voll da. Wir hatten keinen guten Start und auch sonst fühlte sich nichts sonderlich professionell an. Wir sind schon deutlich besser gefahren. Trotzdem schrie Miranda nach wenigen hundert Metern schon "Wind it up, WIND IT UP!", was so viel hieß, dass wir in Bump-Reichweite waren. Nach geschätzten zwanzig Schlägen küsste unser Boot das ihre und das Rennen war für uns vorbei. Der Jubel war groß und die "Lorbeer"-Büsche diesmal noch größer. Die kompakte Samsung natürlich selbst im Rennboot mit dabei.


 Stolz und bejubelt fuhren wir zum Bootshaus, an diesem Tag viele Leute an den Ufern, es war der letzte Tag des Rennens. Die Technik wurde den Ästen angepasst, die einen in den Rücken zwickten, alles für den Ruhm :D Unser Gruppenphoto dementsprechend strahlend. Ach, was ich vergaß: an jenem Tag hatten wir zum ersten Mal unsere Einteiler an. Die mögen zum Erfolg beigetragen haben.


 Unser Hofphotograph war natürlich auch schon da und portratierte die Sieger. Aber ein bisschen sahen wir auch wie Ents aus (ich hoffe, ihr habt Herr der Ringe gesehen!).

 An diesem Abend wurde natürlich wieder gefeiert. Diesmal Vorglühen in Emmanuel College Bar mit Pool-Billiard und selbst mitgebrachten Getränken, anschließend ins Wetherspoon zum Tanzen. Warum Frederik früher gegangen ist, kann ich gar nicht verstehen, die Kundschaft war doch erlesen wie nie!


 Man muss fairer Weise aber sagen, dass neben reifer Liebe (links im Bild) und Adipositas (rechts im Bild), auch gute Musik gespielt wurde. Schließlich hatten wir im Spoon's schon unsere besten Erasmus-Abende...

  Zu lange haben wir dann auch nicht mehr gemacht, weil am nächsten Morgen London auf dem Plan stand; wildlife photography-Ausstellung im National History Museum und street photography in Littly Venice (das ein bisschen aussieht wie Cambridge). Da dieser Eintrag schon wieder abartig lang wird: wenige Worte viele Bilder, aber so viel schon noch: die Ausstellung war "mindblowing" (deutsche Übersetzung: überwältigend, atemberaubend, bewusstseins- erweiternd)! Fast jedes Bild unglaublich, ein paar Worte vom Photographen und der Jury, die technischen Details ebenfalls angegeben. Photographie in der Ausstellung war verboten, wie mir ein furchteinflößender schwarzer Mann eindringlich vermittelte, aber bevor es zu der schweißtreibenden Begegnung kam, konnte ich doch ein paar Bilder machen.


Diese drei Bilder fassen einige Einsichten zusammen (eine Einsicht pro Bild):
 1) Für manche Bilder brauch man halt eine 850mm Brennweite. Ein guter Grund, sich jetzt eine Tele-Linse für 2000€ zu kaufen.
 2) Für manche Bilder brauch man nur eine Canon 1000D mit Kit-Linse (FYI: das ist die billigste Popel-Spiegelreflex-Einsteigerkamera von Canon; mit Linse nicht mal 350€!)
 3) Für manche Bilder brauch man einfach eine kreative Verschlusszeit; drei Sekunden machen aus einer Vogelkollonie quirlige beige Streifen am Himmel.

Fazit: ich LIEBE Photographie!

  Und London bietet die besten Motive. Weitere Einsicht: ich will öfter nach London zum Photographieren! Meine Bilder in chronologischer Reihenfolge, dann Frederiks.




Schön Harry Potter.






















U-Bahn-Bilder sehen irgendwie immer gut aus, egal wie zufällig sie sind.



National History Museum. 
Halsbrecherisch

.


Inspiriert von den Vögeln oben: 1/3 Sekunden Verschlusszeit.


 Tja, wer keinen artikulierbaren Screen hat, muss sich halt hinsetzen...oder legen.

 






Cambridge?




 Das war wieder eine dieser Situationen: ich muss der Frau die Bilder noch schicken ^^


 Als der Akku meiner Sony fast erschöpft war, griff ich zur Samsung und war wieder einmal überrascht von ihrer Bildqualität! In Schwarzweiß, wie in Farbe.





















 Frederik hat ähnliche Motive abgelichtet, wie ich, eigentlich haben wir das alle, daher etwas weniger von ihm, ich will auch nicht seine Datenbank belasten. Hier ein Blau, das ich so nicht abbilden konnte...


 Einen kurzen Ausblick über das bekanntere London. Hätten wir nicht mehr wagen sollen. Denn dadurch haben wir unseren letzten Zug nach Cambridge verpasst, der uns rechtzeitig zum Boat Club Dinner gebracht hätte. Stattdessen: 40 Minuten Verspätung und meine Rede mit der londoner Tube Map als Notizzettel gehalten.
















 Das Boat Club Dinner war echt schön, nachdem wir vom Bahnhof zu meinem College gehtzt waren uns schnell aufpoliert haben, um dann noch das verdammte Restaurant zu suchen. Rechts im Bild seht ihr John, unseren erfahrensten Coach in einem hammercoolen Shirt. Obwohl er zu seiner Zeit für Oxford gefahren ist...


 Mein Essen war ein sogenannter Suet Pudding, wobei die Beschreibung auf Wikipedia da nicht so ganz dazu passt. Aber typisch englisch jedenfalls: eine Art Knödel gefüllt mit Fleischstücken und einer herzhaften, leicht süßen dunklen Soße. Suet alleine heißt übrigens so viel wie Rinderreinfett. Hätte ich das gewusst, hätte ich sicher etwas anderes bestellt. Und wieder ein Fall von englischen Delikatessen, die man nicht essen würde, wenn man den Namen verstehen würde...war aber lecker! Ich hatte den ganzen Tag schließlich so gut wie nichts gegessen...

 Und jetzt noch einen ganzen Tag Oxford? Ach, schaut euch einfach die Bilder an. Die Geschichte in Kurzform lautet: im Bus gedöst, in Oxford erstmal schön Buffet bei Pizza Hut, ach ja, vorher noch einen Gürtel bei Primark gekauft, weil ich meinen vergessen hatte und die Hose rutschte, dabei auch noch ein weißes Hemd für vier Pfund, ebenso ein kariertes Flanellhemd und einen violetten Woll-Cardigan für drei Pfund, auf einen Grashügel in der Stadt gestiegen, sich am (Sweep) Panorama ergetzt, das Zentrum gesucht, gefunden, fast alle Colleges haben Eintritt gekostet (daher sind wir in die nicht rein), selbst das, wo man nicht zahlen musste, denn da hat sich Frederik volle Kanne seinen Kopf an der Mini-Tür angestoßen, Blutzoll, das war Pembroke, dann Christ Church Cathedral von weit weg, da Eintritt, Richtung Magdalen College, Punts gesehen, Botanischer Garten mit Eintritt, also wieder nicht rein, Richtung Uni-Kirche, umsonst!, daher rein, hinsetzen, ausruhen, weiter Richtung Keble College, geilstes College in Oxford, da es mal anders aussieht (und kein Eintritt!) als der restliche Einheitsschmuh (wenn auch zugegeben pompöser Einheitsschmuh), zurück zur Busstation und wieder im Bus dösen.
 Fazit: Oxford fühlt sich größer und pompöser an als Cambridge, aber mir ist Cambridge bei Weitem sympathischer. Ich bin mir meines Bias bewusst.

Just to mock Frederik. I got Auto HDR. True Colours, biatch!




 Hätte ich diese annähernd 2000 Worte in den Essay investiert, wäre ich jetzt so gut wie fertig. Aber wie der Alkoholiker-Schriftsteller im Film Factotum gestern über das Schreiben gesagt hat: "If you are going to try, go all the way. Otherwise don't even start.". Hoffentlich sind meine Ergebnisse so gut wie seine. Bis bald.