WE GOT OUR FIRST BUMP!!!
And we got some foliage in our hair, too :D not a laurel wreath, but the random bushes next to the banks were just as good in providing a winner's crown.
Also, für meine deutschen Leser, welche nicht das Wörterbuch zur Hand haben (möchten). Diese Woche wird das Lent Bumps-Rennen ausgetragen und da fahren alle Boote mit, die sich qualifizieren konnten (die meisten durch die Leistungen der Jahre davor automatisch dabei, wir hingegen mussten uns noch der 2000m-Qual beugen). Bei St. Catharine's sind somit alle drei Boote am Start und sie schlagen sich bislang ziemlich gut! Unser erstes Boot hat noch keine Punkte sammeln können, das zweite aber hat schon zweimal gebumpt und wir heute zum ersten mal (und hoffentlich noch zweimal mehr).
Aber wie funktioniert dieses ganze Bumping überhaupt und wozu das alles?
Nun, die Cam ist verdammt schmal. Es gibt über 30 Colleges mit jeweils bis zu fünf Mannschaften. Die passen nicht nebeneinander, in keiner Konstellation. Für kürzere Strecken kann man schon mal ein Kopf-an-Kopf-Rennen veranstalten, aber sonst sind es Zeitrennen oder eben, zweimal im Jahr, Bumps. Dieses Format wurde, soweit ich weiß, sogar in Cambridge erfunden (hier muss ja schließlich alles anders sein) und das schon vor über 150 Jahren. Man muss sich halt zu helfen wissen, wenn man auf dem schmalsten und kurvigsten Flüsschen der Welt eine große Ruderkultur aufbauen will. Diese Lösung konnte nur den reichen Kindern in Cambridge einfallen, denn man startet mit anderthalb Bootlängen Entfernung voneinander in einer Reihe und versucht den Vordermann zu Stoßen, egal wie, Ruder an Ruder, Ruder an Steuermann oder komplett überholen, was aber selten ist, weil der Fluss echt wirklich schmal ist. Wenn zwei Boote sich treffen (das sind teuere Boote! In Deutschland wurden wir für kleinste Kratzer gekreuzigt), fahren sie ans Ufer und haben das Rennen für den Tag überstanden, machen Platz für
Einfach mal ein Bild vom letzten Formal einfügen, damit es nicht nur die ganze Zeit Text ist. |
die da kommen mögen und starten am nächsten Tag von einer entsprechend höheren oder niedrigeren Position. Wenn das Boot vor einem nun einen Bump erzielt hat, hat man ja niemanden mehr zum Bumpen, oder? Nun, man kann natürlich versuchen, das über-über-nächste Boot einzuholen, man hat 2500m Zeit dafür und es wurde auch schon geschafft in der Geschichte, aber es ist verdammt schwer. Wir haben es gestern nicht geschafft (kurz bevor wir in Angriff gehen konnten, wurde das Rennen neugestartet, keine Ahnung warum, und beim zweiten Versuch gingen den Vordermännern unserer Vordermänner die Kraft aus - sie wurden gebumpt, bevor wir ihre Verfolger bumpen konnten).
Genug dazu, wir haben heute jedenfalls unseren ersten Punkt gesammelt (es war die gleiche Mannschaft, die gestern von unseren Vordernmännern gebumpt wurde, Jesus College M4) und waren mächtig stolz. Mit Buschwerk im Haar an all jenen vorbeigezogen, die auf dem Weg zu ihrem Rennen waren. Es ging alles so schnell, ich bin mir sicher, wir haben nicht mal 700m gebraucht. Als unsere Steuerfrau zum Angriff blies (normalerweise ab einer halben Bootslänge Abstand), war es auch schon fast vorbei, ein paar bestialische Züge, in die wir alles gelegt haben und ein kurzer Ruck, der Lärm von Holz auf Holz. "Hold it up! Hold it up! We bumped them!". Noch nicht jubeln, konzentriert bleiben und schnellstens ans Ufer fahren, sonst krachen unsere Verfolger (Hughes Hall M2) in uns und haben keine Chance mehr auf ein ordentliches Rennen - das wäre unsportlich und würde uns obendrein ordentlich Strafgebühren kosten. Dann der Jubel, Photos von Freunden aus dem zweiten Boot, die zur Motivation mitfahren und mitschreien, all das hört man im Rennen eigentlich gar nicht, es existiert nur der aktuelle Schlag und dann der nächste und nächste. Und der Schmerz in den Beinen und das Wasser im Gesicht, der Wind im Rücken. Das Anfeuern/Geschrei der Steuerfrau, welche uns bis zur totalen Erschöpfung jagt, "STRONG LEGS, EVERY STROKE COUNTS! DON'T LET THE RATE DROP, KEEP IT UP! YOU GOTTA ROW HARDER THAN THIS! WE CAN GET THEM, COME ON! CATCH THERE, LEVER THROUGH! STRONG LEGS! STRONG LEGS!"
Bei diesem Rauscherleben verstehe ich das abhängig machende Potential von Sport. Und obwohl wir heute einfach gewonnen haben und noch viel Energie übrig war, so können wir doch eigentlich viel besser rudern. Und das spornt an, man will es das nächste Mal besser machen.
Ich hab sogar Bilder! Denn nachdem ich das Ladekabel für meine kleine Samsung verloren hatte, fühlte ich mich unvollständig (musste gerade bei dict.cc nachschauen, wie incomplete nochmal auf Deutsch hieß...), verwundbar, da ich nicht immer eine Kamera zur Hand haben konnte, aber gestern kam ein Päckchen aus Singapur. Das neue Kabel für unter 3 Pfund! Ab jetzt gibt's wieder mehr Bilder von Dingen, die passieren, nicht nur Dinge, die am Wegrand gut aussehen. Also:
Und während ich dieses superschöne Bild von mir hochgeladen habe, dürfte Frederik in Stansted gelandet sein. In einer Stunde werde ich ihn am Bahnhof abholen und die Stunde darauf werden wir in den altehrwürdigen Hallen des Peterhouse Colleges dinnieren, in Anzug und Krawatte, vielleicht mir einem Zweig im Haar. Das Leben könnte so schön sein, wenn man nicht noch einen Essay heute einreichen müsste...die Dozentin hat Verständnis, es ist Bumps!
Bis bald ihr Lieben, ich vermisse euch trotz all der Aufregung hier!!!
Hab grad noch ein cooles Video zu den Bumps von einem unserer Trainer erhalten: damit ihr mal seht, welches Chaos auf dem kleinen Flüsschen abgeht!
Wenn ihr das Video bis zum Schluss gesehen habt, dann werdet ihr bei 6:21 gemerkt haben, wie wir verwirrt aufgehört haben zu rudern, da wir den Befehl für die andere Mannschaft gehört hatten, das Boot zu bremsen. So oder so, wir hätten das nächste Boot nicht mehr einholen können...
PS: Ich bin derzeit Hals über Kopf in MONO verliebt, eine japanische Post-Rock-Band aus JAPAN! Sie folgen in der Tratdition manchmal eher Godspeed You Black Emperor!, manchmal eher Mogwai, aber sie sind immer großartig. Jetzt hab ich mal drei große Namen rausgeworfen, tippt sie in youtube, lastfm oder spotify ein und lasst euch berieseln von unnachahmlich göttlicher Rock-Musik!
Zuletzt ein Bild von Jeds Seite, er hat gestern ein paar Photos von/für uns geschossen:
Das ist noch am Start, Miranda, unsere Steuerfrau hält eine Kette in der Hand, damit wir keinen Vorteil beim Start durch leichtes Umherpaddeln kriegen können. Die Cambridgianer denken an alles! Und nur Poloshirts im März, so mild war heuer Cambridge! Schluss aber!
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